„Zähne zeigen“ für eine präventionsorientierte Patientenversorgung
Originalmeldung vom: 01.06.2023Kampagne der Kassenzahnärzte mobilisiert Praxen, Patientinnen und Patienten
Im November des vergangenen Jahres trat das sogenannte GKV-Finanzstabilisierungsgesetz in Kraft. Ziel war es, die wachsenden Finanzlöcher in der gesetzlichen Krankenversicherung zu stopfen. Dies droht jedoch auf Kosten der Gesundheit der Patientinnen und Patienten zu gehen: Durch das Gesetz stehen weniger Mittel für zahnärztliche Leistungen zur Verfügung. Besonders betroffen ist die im nach langjähriger Vorarbeit eingeführte, präventionsorientierte und wissenschaftlich basierte Therapie der Parodontitis.
Bei der Volkskrankheit „Parodontitis“ handelt es sich um eine schwerwiegende Erkrankung des Zahnhalteapparates, der die Kieferknochen mit den Zähnen verbindet. Die Parodontitis ist nicht nur die Hauptursache für den Verlust von Zähnen bei Erwachsenen, sondern laut internationalen Studien auch mit Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden und anderen chronischen Krankheiten verknüpft. Allein in Deutschland sind rund 30 Millionen Patientinnen und Patienten betroffen.
Der Rotstift von Gesundheitsminister Lauterbach bedroht aber auch auf andere Weise die zahnärztliche Patientenversorgung: Die durch das Gesetz geschaffene Beschränkung der Mittel im Rahmen der wieder eingeführten, versorgungsfeindlichen Budgetierung zahnärztlicher Leistungen wird die ohnehin durch Inflation und steigende Betriebskosten angespannte Lage vieler Zahnarztpraxen, besonders auf dem Land, noch verschärfen. Drohende Folgen sind Praxisschließungen und Erschwernisse bei Neugründungen.
Mit einem Klick zum Protest
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) ruft deshalb zum Protest auf und macht mit der bundesweiten Kampagne „Zähne zeigen!“ in den kommenden Monaten auf diese Problematik aufmerksam.
Zentrale Anlaufstelle der Kampagne ist die Website Besuchen Sie www.zaehnezeigen.info , auf der sich Patientinnen und Patienten ebenso wie Praxismitarbeiterinnen und Praxismitarbeiter über die drohenden Folgen informieren und direkt ihre regionalen Abgeordneten sowie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger anschreiben können.
Wer in den nächsten Wochen einen Termin bei seiner Zahnärztin oder seinem Zahnarzt hat, wird Poster, Postkarten, Praxisaufsteller und Buttons mit Slogans wie „Diagnose Sparodontose“, „Versorgung örtlich betäubt“ oder „Von dieser Gesundheitspolitik bekommt man Zahnfleischbluten, Herr Lauterbach“ sehen. Beim Einscannen der zahlreichen QR-Codes gelangen Sie direkt zur Kampagnenwebsite.
Meldung als PDF-Datei: Pressemitteilung vom